Ein weiteres erstes Mal für Kerlchen. Das erste Weihnachtsfest. Für ihn vermutlich ein normaler Tag, aber er hat sicherlich die steigende Aufregung seiner Brüder mitbekommen. Mittags ging es auf einen Hof um dort im Stall den Heiligabend -Gottesdienst zu feiern. Näher dran an den Geschehnissen von damals kann man sich kaum fühlen. Mit etwas Punsch und warm eingepackt folgten wir dem Krippenspiel und der Absprache. Immer wieder untermalt von einem "Mäh" von dem Schafen, die im gleichen Stall waren. Kerlchen war auf meinem Arm ganz zufrieden. Zwischendurch mal getrunken und sonst ganz glücklich bei der Musik. Zum krönenden Abschluss das "O, du fröhliche".
Zuhause angekommen haben wir eine gemütliche Teepause gemacht. So heißt bei uns in der Familie der Nachmittagssnack. Und dann kam zur Freude der großen Jungs die Bescherung. Geschenke von uns Eltern um die Freude zu teilen, dass Jesus für uns geboren wurde, und nicht vom Weihnachtsmann. Das hat durchaus im Kindergarten für die eine oder andere Diskussion geführt. Kerlchen hat den ersten Teil davon verschlafen und danach ganz entspannt dem Trubel beigewohnt. Als es jedoch ans Aufbauen der Legosachen ging, hatte der kleine Mann keine Geduld mehr. Also fing das übliche Gewippe mit ihm an. Natürlich muss das Elternteil dafür stehen und am Besten durch das Wohnzimmer laufen. Aber auch im Laufen und mit einem Arm kann man durchaus Päckchen öffnen. Die brennenden Kerzen am Weihnachtsbaum haben Kerlchen auch nicht wirklich interessiert. Ansonsten liebt er Lampen ja schon sehr. Aber die Aktivität am Abend ist geblieben. Für uns Eltern folglich keine "Stille Nacht" aber irgendwie ist dieser Tag mit Kindern wieder ganz besonders. Direkt am ersten Feiertag folgte ein weiteres erstes Mal für Kerlchen. Wir sind zu fünft zu Oma und Opa gefahren. Immernoch froh, dass wir tatsächlich alle gesund sind, was besonders in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit ist. Bei den Großeltern haben wir definitiv genossen, dass nun vier Erwachsene auf drei Kinder kamen. Stets ein Arm für Kerlchen bereit und auch die großen Jungs wurden gut umspielt. Dennoch kann der Kleinste auch schon gut seinen Unmut kundtun und äußern auf welchem Arm er sich gerade wohlfühlt oder eben nicht. Also verbrachte er dir Abende meist an und auf meinem Körper, wobei er auch dies immer wieder lautstark kommentierte. Leider schläft er meistens erst so gegen Mitternacht ein. Aber ich genieße es sehr, dass die großen Brüder morgens zu Oma und Opa dürfen und ich die morgendliche Schlafphase von Kerlchen selbst voll nutzen kann. Ein wahres Geschenk für uns als Eltern. So sende ich nun liebe Grüße aus dieser Zeit zwischen den Jahren .
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Wir sind zum dritten Mal Eltern eines Sohnes geworden. Und dennoch ist einiges neu für uns. Wir haben nun ein Schnullerkind. Tatsächlich nuckelt unser Kerlchen gerne an einem Schnuller. Beim Autofahren, im Kinderwagen oder einfach zwischendurch. Nicht dauerhaft, aber es ist immerhin eine Option. Das kennen wir von den großen Brüdern gar nicht.
Oft wird man um die Geburt herum nach Wünschen für das Baby gefragt und das ist beim dritten Bub gar nicht so einfach. Die Kommode mit Kleidung ist recht gut gefüllt. Dennoch ist das ein oder andere neue Stück ganz schön. Personalisiertes finde ich nun toll. Etwas Besonderes für das Jüngste. Individuell und nicht von den Brüdern geerbt. Manche beschenken auch einfach so, so kommt es, dass Kerlchen nun stolzer Besitzer von zwei Spieluhren ist. Dies brachte mich auf die Idee, eine davon am Kinderwagen zu befestigen. Und tatsächlich mag Kerlchen die Töne ganz gerne. Das ist neu für uns. Aber so schön. Ein abendlicher Spaziergang mit Schnuller und Spieluhr und es herrscht Ruhe im Kinderwagen. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, eine Spieluhr zu wünschen, aber nun bin ich froh sie zu haben. Es kam auch ein Sponsorengeschenk von BIG bei uns an und wir haben praktischerweise noch kein Indoorgefährt. Die großen Brüder sind schon begeistert vom bunten Hund. Kerlchen braucht wohl noch etwas Zeit bis zur richtigen Nutzung. Ich werde berichten. Dann auch mit Fotos. Leider hat sich eben beim versuchten Hochladen eines Bildes der Text verflüchtigt. Für Kerlchen war diese Woche neu, dass er fast gleichaltrige Kinder kennengelernt hat. Zumindest theoretisch. Praktisch war er das Vorzeigebaby, welches brav geschlafen hat. Wir haben nämlich endlich geschafft uns mit anderen Mamas zu treffen. Ich hatte das Glück, dass wir zu viert aus unserer Gemeinde gleichzeitig schwanger waren. Alle mit dem Entbindungstermin im November innerhalb von 15 Tagen. Aus der Spanne wurden 33 Tage und Kerlchen ist der Älteste der Gang. Der Austausch untereinander war und ist gold wert. Die gleiche Lebenssituation schweißt zusammen. Gemeinam freuen und gemeinsam leiden. Ideen und Tipps austauschen und schöne Mamarunden haben. Nun haben wir vier Jungs in der Runde, die hoffentlich mal gute Spielkameraden werden. Zurück zu unserem ersten Treffen mit Babys. Die Jungs waren am schlafen und trinken und wir Mamas am quatschen und staunen. Obwohl es jeweils das dritte bzw. vierte Kind ist, können wir nur staunen wie wunderbar und einzigartig jeder Bub geschaffen wurde. Ansonsten geht es um durchwachte Nächte inklusive Augenringe, wunde Popos und Abhilfe dazu und sonstige Themen, die eine Mama gerade bewegen. Egal, ob Ängste, Sorgen oder Freude, die Gedanken und Emotionen sind vielseitig. Vermutlich findet sich jede Mama darin wieder und dabei ist es egal, ob es das erste oder das vierte Baby ist. Jedes Kind ist anders und wir lernen bei jedem Kind etwas Neues dazu. Es tut so gut, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist. Gemeinsam statt einsam. Nicht nur bei uns herrscht Chaos, sowohl mit den Hormonen als auch im Haushalt. Mal habe ich aufbauende Worte für eine andere Mama und mal nehme ich dankbar deren Mitgefühl und Gebet an. Zwischen den Treffen kommunizieren wir in einer Chatgruppe. Anteil haben am Leben der Anderen. Ich finde das so unglaublich wertvoll. Ich kann nur jedem empfehlen sich "Mitstreiter"zu suchen. Wir sind nicht alleine, auch wenn es sich hier und da so anfühlen mag. Profitieren wir doch voneinander, von den Tipps und Erfahrungen der Anderen. Von der Kraft der Anderen, wenn ich gerade kraftlos bin und von der geteilten Freude und den vielen Momenten, die wir gemeinsam erleben. Gemeinsam werden wir die Jungs schon groß kriegen. Mein kleines Fitnessstudio heizt mir ordentlich ein, gibt mir Musik auf die Ohren und ist dabei zuckersüß. Unser Kerlchen hat sich überlegt mal auszuprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man quasi den ganzen Tag auf Mamas Arm ist. Und selbst auf dem Arm war er nicht ruhig. Also eine anstrengende Phase für mich. Nervig ist alleine der permanente Lärmpegel und vor allem die Einschränkungen im Alltag. Ich arbeite gerade an meinen Fähigkeiten, alles mit nur einer Hand bzw. einem Arm zu machen.
Sich selbst ankleiden und den Geschwistern dabei zu helfen klappt schon ziemlich gut. Kochen ist immer wieder eine neue Herausforderung. Ich bin froh, dass ich scharfe Messer besitze, mit denen ich es einhändig schaffe zum Beispiel Cocktailtomaten zu schnibbeln. Nicht formschön, aber immerhin mundgerecht. Beim Abgießen von Nudeln oder Kartoffeln muss ich dann doch kurzes Geschrei auf mich nehmen, da mir das Hantieren mit Hitze und Baby zu gefährlich ist. Zwischendurch geht es für Kerlchen auch mal in das Tragetuch, aber den ganzen Tag, kann ich ihn da auch nicht drin haben. Aber immerhin kann ich dann staubsaugen, was den positiven Nebeneffekt hat, dass Kerlchen direkt einschläft. Letzten Freitag hatte ich zwei Arzttermine in der Stadt und ich habe mir es sehr schön ausgemalt, wie ich die Zeit dazwischen überbrücke. Ich wollte nach Weihnachtsgeschenken gucken und die schöne Stimmung genießen. Ich wollte...ihr könnt euch also denken, dass es nicht geklappt hat. Ich hatte also Kerlchen die meiste Zeit auf dem Arm, und meine Tasche im Kinderwagen. Immerhin ein Geschenk konnte ich erstehen, welches dann ebenfalls in den Genuss kam herumkutschiert zu werden. Mein Plan gemütlich zu stillen und dabei das Treiben in der Stadt zu beobachten wurde durch den morgenlichen Regen ruiniert. Keine trockene Bank, bedeutete Stillen im Stehen und dadurch eher kurz. Naja, immerhin das Kopfsteinpflaster fand Kerlchen dann doch ganz gut in seinem Gefährt. Am gleichen Abend war mein Mann dann schon wieder so erkältet, dass er mir Kerlchen auch nicht abnehmen konnte. Somit weitere Stunden mit dem kleinen Mann auf meinem Arm. Am nächsten Morgen fürchtete ich schon, dass ich Gliederschmerzen hätte, aber es stellte sich nur als Muskelkater heraus. Ich sehe es mal positiv, dass der Muskelaufbau läuft. Unser 5-Kilo-Kind fordert einfach mehr Muskeln, als bisher bei mir vorhanden sind. Tja, so trainiere ich jeden Tag aufs neue und sage mir erneut, dass es sicherlich eine Phase ist. Und ein kleines Erfolgserlebnis durfte ich dann auch haben. Kerlchen ist in der Federwiege eingeschlafen und hat dort tatsächlich ein Weilchen verbracht. Ganz überrascht davon, meinen Körper für einen Moment für mich zu haben, kam direkt die Überforderung, was ich denn nun als erstes tue. Mir fielen sehr viele Punkte meiner To-Do-Liste ein und dennoch entschied ich mich dafür mal in Ruhe Gesellschaftsspiele mit den großen Jungs zu spielen. Davon ist mein Haushalt zwar nicht gemacht, aber diese Mamazeit war sehr wichtig für die beiden Brüder, die schon häufig einstecken mussten. Und ich brauchte diese Zeit auch, für ruhige Gespräche und gemeinsames Lachen ohne Ablenkung. So eine kleine Mamazeit haben wir jetzt auch täglich im Advent durch den Adventskalender von meiner Schwägerin. Jeden Tag gibt es eine Krippenfigur und dazu einen handgeschriebenen Teil der Weihnachtsgeschichte. Eine Auszeit auf dem Sofa. Anschließend folgt meistens noch mindestens ein weiteres Buch. Gemütlichkeit im Advent. Kuschelzeit bei frostigen Temperaturen. Kerlchen ist mittendrin und wird einbezogen von seinen Brüdern. Er soll sich stets die Bilder angucken und den Inhalt des Adventskalenders bestaunen. Und wenn der Jüngste dann kurz lächelt, sind alle begeistert. Auf viele weitere schöne Momente in der Adventszeit. Ich wollte diese Woche von einer gesunden Familie berichten und das kann ich wohl auch. Ganz schnupffrei werden wir diesen Winter bestimmt nicht schaffen, aber allgemein geht es uns gut. Der mittlere Bub und ich sind noch mit Antibiotika versorgt, so dass in meinem Handy sechs Wecker gestellt sind, um an die Einnahme zu erinnern. Ich frage mich wie viel unser Kerlchen abbekommen hat. Er ist auf jeden Fall sehr anhänglich und bei zunehmendem Gewicht ist es für mich spürbar anstrengend. Aber ich bin so dankbar, dass ich schmerzfrei bin. Ich bin dankbar, dass ich wieder richtig Mama sein kann.
Die Adventszeit hat sich für uns verkürzt, aber wir genießen die Gemütlichkeit Zuhause. Aktuell ohne Kindergarten. Einfach um keinen neuen Infekt anzuschleppen. Und so sitzen wir morgens im Schlafanzug auf dem Boden um die Adventskalender zu öffnen. Vormittage, an denen Kerlchen nicht dauernd an und ausgezogen werden muss, für die Fahrten zum Kindergarten. Aktuell dreht sich fast alles um unser jüngstes Familienmitglied. Stillen nach Bedarf und ohne Zeitdruck. Viele Kuschelzeiten und intensive Einschlafbegleitung. Ich frage mich, wann ein Rhythmus bei ihm erkennbar wird. Gestern war meine Freude groß, als der Kleine abends schlief und ich Fotos bestellen konnte. Doch die Quittung kam schnell. Von 22 Uhr bis 2 Uhr war an Schlaf nicht zu denken. Da wiege ich ihn in meinem Armen und er wird ganz ruhig. Hoffnungsvoll schaue ich in dein Gesicht und mich blicken zwei große Augen an. Also eine weitere Runde schunkeln, kuscheln, stillen oder was auch immer helfen könnte, damit unser Kerlchen schläft. Es ist alles nur eine Phase. Dieser Satz zieht sich wohl durch die Jahre mit Kleinkind. Aber ich will das Schöne an der aktuellen Phase nicht vergessen. Kerlchen lächelt nun mehr. Zuckersüß. Und einige Stunden des Herumtragens sind damit ausgesöhnt. So unschuldig und lieb, das Kind in den eigenen Armen. Das bedingungslose Vertrauen in uns Eltern. Da schläft er friedlich und ich genieße es. Kann mich nicht satt sehen an diesem Wunder. Ich liebe diese sanfte Schwere, wenn er auf mir schläft. Ein Ruhepol. Ein Friedensmoment. Dann bin ich im Hier und Jetzt. Egal, welcher Sturm vor dem Fenster tobt, ich versuche diese Momente zu genießen. Das Kind zu genießen, das und anvertraut wurde. Auszeiten im Familientrubel. Zwischen Plätzchen backen und Sterne basteln mit Weihnachtsliedern im Hintergrund und Kerzenschein auf dem Esstisch. Es geht lächelnd bergauf bei uns. Wir sind wieder am genießen und nicht mehr nur am Überleben. Genießen trotz aller Anstrengungen. Auch wenn die Arme schwer werden vom vielen Tragen und die Ohren schmerzen, da Kerlchen gerade viel schreit. Aber wir sind gesund und das ist so unfassbar viel wert, das weiß ich jetzt viel mehr zu schätzen. Habt eine gesegnete und gesunde Adventszeit |
Autorin
Friederike -34- Archiv
October 2023
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