Jetzt hatte Krümel schon Geburtstag und ist nun schon ein Jahr alt. Somit reflektiere ich einmal dieses erste Jahr mit Kind aus meiner Perspektive.
Ich war... ...voller Freude, über dieses Wunder, das uns von Gott anvertraut wurde ...voll Aufregung, was mich erwarten wird ...immer mal überfordert- mit Krümel, der Situation und meinen Emotionen ...voller Liebe für dieses kleine Wesen ...voll Lachen mit und teilweise auch über unser lustiges kleines Kerlchen ...immer wieder überrascht, wie Mamasein wirklich ist ...mega stolz, Mama von solch einem Goldstück zu sein ...gespannt auf all das Neue - jeden Tag neu ...teilweise ein emotionales Wrack ;-) ...sooooo unfassbar müde ...erstaunt mit wie wenig Schlaf mein Körper über ein Jahr hinweg auskommt (Auf diese Erkenntnis hätte ich aber auch sehr gut verzichten können.) ...begeistert, dass ich einen Kindergeburtstag ausrichten durfte ...dankbar für viele Freunde und Mamas, die mich durch dieses Jahr begleitet haben und in "Freud und Leid" liebevoll an meiner Seite waren -> ein Hoch auf unsere Novembermamatreffen, die so schön unkonventionell und entspannt waren. Der Austausch mit euch war und ist sehr wertvoll für mich ...voreingenommen und musste manch eine Ansicht von mir überdenken ...immer mal tierisch genervt von Krümels Geschrei. Jeder, der ihn kennt, weiß wie kräftig seine Stimme ist und wie gut er sie einsetzen kann ...häufiger krank. Mein Immunsystem scheint Schlafmangel nicht zu mögen. ...fasziniert, wie anders man doch mit Kind wahrgenommen wird. Interessant mit wem man so ins Gespräch kommt und wer einen anquatscht ...ergriffen, wie sehr mein Mann mich trotz Hormon- und Stimmungsschwankungen liebt ...nie allein. Bis auf wenige Stunden war Krümel immer bei mir und wirklich immer bei mir war und ist Gott. Das ist total beruhigend für mich. Diese Liste könnte ich wahrscheinlich noch weiterführen, aber so viel Zeit dazu lässt mein Krümel mir momentan nicht.
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Im Fernsehen gab es doch mal eine Werbung, in der ein kleines Mädchen sagte:"Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal Spießer werden." Das hätte ich sein können. Ich mag spießig. OK, nicht in allen Dingen, aber generell bin ich gerne "konservativ" und "spießig". Wenn ich von der Zukunft träume, sehe ich mich nicht im Hosenanzug bei einer Präsentation bei der Arbeit und auch nicht auf meiner eigenen Yacht mit einem Glas Champagner in der Hand. Nein, ich sehe mich in einem kleinen Eigenheim mit schönem Garten, in dem ich auch Gemüse und Obst anbauen kann. Morgens geht mein Mann zur Arbeit und ich kümmere mich um Haushalt und Kinder. Unser Haus ist jederzeit offen für Besuch und so lass ich mal den Staubsauger stehen um auf der Terrasse einen Tee mit einer Freundin zu genießen. Abends sitze ich hin und wieder bei Elternabenden auf den viel zu kleinen Stühlen und habe die Kapazitäten mich dort und auch in der Kirche ehrenamtlich einzubringen. Ich könnte das Bild nun detailgetreu aufzeichnen, aber ein Einblick genügt :-) Wie sind eure Träume? Wie siehst du deine Zukunft? Spannend, wie unterschiedlich für uns alle das "perfekte" Leben aussieht. Manche Tage sind bei uns schon so schön "spießig". Mein Mann geht arbeiten und ich beschäftige das Kind und sehe den Haushalt. Sehen ist momentan passender ausgedrückt als machen. Hier und da treffen wir ein paar Mamas und wenn Krümels Papa schreibt, dass er auf dem Heimweg ist und es gerade nicht regnet, ziehen wir uns an und laufen zur Bushaltestelle, um ihn dort gebührend zu empfangen. So sieht es dann aus, wenn unser kleiner "Gartenzwerg" auf den Bus wartet: Voller Freude und ganz stolz gehe ich dann mit meinen beiden Männern nach Hause in unsere kleine, gemütliche Wohnung, in der hier und da auch gerne etwas Staub liegen darf. Ja, einen Teil meines Traumes darf ich schon leben und genießen und etwas träumen ist immer gut.
P.S. Beim Träumen ist es wie beim Wünschen. Meine Mama sagte immer: "Wünschen darf man sich alles." Nur dass es sich erfüllt, darauf haben wir keinen Anspruch. Viele kleine Schritte halten mich nun ganz schön auf Trapp. Ja, Krümel läuft jetzt. Allein. Auf einmal hat er uns losgelassen und lief allein. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so mit Freude erfüllt. An der Hand ist er ja schon lange gelaufen, aber jetzt (noch schnell vor dem ersten Geburtstag) lässt er meine Hand los. Geht eigene Wege. Entscheidet plötzlich selbst welche Richtung er einschlägt. Und wehe ich ändere seine Richtung, dann ist der kleine Mann sofort bockig und lässt das alle Welt hören. Unsere gemütlichen kleinen Spaziergänge sind nun Geschichte, denn wenn Krümel eine interessante Auffahrt erblickt, legt er einen Gang zu und verschwindet. Beim letzten Supermarktbesuch verschwand er auch lieber schnell um die nächste Ecke anstatt zu warten bis wir an der Kasse dran sind. Er entdeckt die große Welt nun aus einer ganz neuen Perspektive. Und es warten ganz neue Herausforderungen auf ihn. Liebend gerne beobachte ich ihn dabei, wie er jede einzelne davon meistert. Ich bewundere die Ausdauer, mit der Krümel Dinge ausprobiert bis es endlich klappt. Ok, zugegeben, manchmal schmeißt er auch lieber alles durch die Gegend. Wenn zum Beispiel der Ring nicht gleich auf das Steckspiel passt, gehe ich auf jedenfall zur Sicherheit in Deckung. Aber um einige blaue Flecken komme ich nicht drumherum. Gut, dass Krümel immerhin verschont bleibt. Wie auch immer er das macht. Würde ich mich überall so runterstürzen und unbedacht überall gegenlaufen, dürfte mein Mann wohl ein Dauerparkticket am Krankenhaus lösen. Für mich ist es nun eine Herausforderung Krümel auf Gefahren aufmerksam zu machen. Was ist da besonders wichtig? Wo liegen unsere Prioritäten? Was verbieten wir direkt und wo lernt er aus Erfahrungen? Achja, die gute Erziehung, aber das Fass mache ich nun nicht auf. Ich bin froh, dass mein Mann und ich nach und nach unsere Meinungen zu einzelnen Erziehungsfragen austauschen und auf einen Nenner bringen können. Obwohl, wenn ich das vergangene Jahr betrachte, rennt die Zeit doch gewaltig. Sollten wir vielleicht schon mal eine passende Schule aussuchen?
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Autorin
Friederike -34- Archiv
October 2023
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