Nun war es endlich so weit, der erste richtige Ausflug mit dem Puckylino. Ein Puckylino ist eine Mischung aus Laufrad und Bobbycar und wird mittlerweile rege genutzt. Zum ersten Geburtstag wurde Krümel damit beschenkt und hat sich langsam angenähert. Erst wurde es nur zögerlich genutzt, dann die Wohnung damit entdeckt und nun ging es das erste Mal raus und seither gibt es kein Halten mehr. Somit sind wir zwei losgezogen. Ziel war der nahegelegene Supermarkt. Krümel startete den Trip auf seinem hellblauen Puckylino, während ich sicherheitshalber den Buggy schob. Zum Tragen ist der kleine Mann mittlerweile zu schwer. Nach einigen Metern kommt bereits der erste Zwischenstopp. Krümel stellt sein Gefährt ordnungsgemäß auf dem Bürgersteig ab, um die Auffahrt eines Hauses zu Fuß genauer zu entdecken. Zurück auf dem Gehweg, zieht er es vorerst vor, Fußgänger zu sein und so trage ich das Puckylino. Kurz darauf ist er schon wieder begeisterter Fahrer und das lustige Wechselspiel beginnt. Fahren-Laufen-Fahren-Laufen....Nun bedeutet er mir schon wild gestikulierend, dass ich sein Mobil tragen soll. Ja, er ist immer noch sehr sparsam mit Worten, aber dennoch kann er sich mittlerweile schon viel besser "ausdrücken". Mit "da, da, da", Mimik und Gestik kann man erstaunlich viel erreichen. Nach der nächsten Kurve folgt eine lange Gerade und da wird alles ausgiebig getestet. Erst links neben den Gehwegplatten die Sandpiste, dann der Grünstreifen zur rechten. Anschließend wird noch probiert, wie es sich rückwärts fährt und final ist das freihändige Fahren an der Reihe. Worunter natürlich das gezielte Lenken massiv leidet und folglich das erste Eingreifen der Mama nötig wird. Trotz vier Räder unterm Po, bleibt die Straße nunmal tabu. An der Ampel begehe ich einen folgeschweren Fehler. Um während der Grünphase die andere Straßenseite zu erreichen, ziehe ich Krümel am Lenkrad hinüber. Dies erfreut ihn so sehr, dass er es vorzieht weiterhin so befördert zu werden. Aber diese Vorliebe ist zum Glück nur von kurzer Dauer. Der Rückweg wird zufrieden im Buggy zurückgelegt und so beenden wir unseren ersten Ausflug mit dem Puckylino unfallfrei und fröhlich und auch ein wenig erschöpft.
P.S. Gestern hab ich den Post geschrieben und heute gab es schon den ersten lenkradverbiegenden Sturz, der glücklicherweise nur kurzes Geschrei und eine leichte Wunde verursachte.
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Mit Kindern merkt man noch mehr, wie schnell die Zeit vergeht. Sie lernen und wachsen so schnell und verändern sich so viel mehr, als wir selbst. Und genauso schnell kommen bei mir neue Wünsche und Hoffnungen. Da Krümel, besonders zu Beginn, sehr anstrengend war, war mein sehnlichster Wunsch, dass er abends mal etwas schläft und ich Zeit für mich habe. Wenigstens ein Stündchen. Und kaum ist es eingetreten, ist der Wunsch vergessen und der Wunsch nach mehr Stunden für sich ist da. Freizeitverwöhnt nenne ich das. Man gewöhnt sich so schnell daran und lechzt nach immer mehr und das Dankbarsein rückt direkt in den Hintergrund. Dabei heißt es doch so schön: Danken schützt vor wanken und loben zieht nach oben. Also bin ich von Herzen dankbar für jede Minute am Abend, in der Krümel ruhig schläft und ich einfach mal ich sein darf. Auch wenn das gar nicht so einfach ist. Im Kopf rotieren die Gedanken und versuchen To-Do-Listen nach Priorität sortiert zu erstellen. Nur relaxen kann so schwer fallen. Die Zeit ist doch so wertvoll. Aber ich möchte nicht jammern, sondern danken und Gott loben für diesen tollen Sohn. Dafür möchte ich Zeit einräumen, denn das verändert mich und meine Perspektive. Vielleicht schaffe ich es ja, beim nächsten "Mamatreff" nur das Positive zu erzählen. Nur danken und loben. (Nicht immer nur, aber immer öfter) Passend dazu war unsere heutige Predigt im Gottesdienst. Auch dort sollten wir mal nachdenken, wofür wir dankbar sind. In dem Moment war ich dankbar, dass Krümel alleine in der Schatzinsel (Kindergottesdienst) war und ich den Gottesdienst zum Loben und für mich hatte. Ein Zitat möchte ich hier noch anbringen von Albert Einstein: "Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern." Und einen Bibelvers aus Psalm 103,2: " Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. " Und mir ist schon sehr viel Gutes widerfahren. Ich habe einen wundervollen Ehemann und Sohn, eine super Familie und Schwiegerfamilie und gute Freunde, nah und fern. Und dennoch bleiben Wünsche, wie zum Beispiel - endlich mal wieder eine Nach durchzuschlafen. Also werde ich weiter wünschen aber dann hoffentlich nicht vergessen, sondern danken und auch staunen. Denn überraschend ist es oft schon, wie sich die Dinge verändern.
Krümel freut sich nun immer riesig, wenn der Papa endlich nach Hause kommt. Dieser klingelt dann immer schön und schon lässt Krümel alles stehen und liegen um zur Haustür zu sprinten. Erst wird schnell gewunken und danach wild gestikuliert, bis er endlich auf Papas Arm darf. Papa darf nur unter Gejammer und im Eiltempo seine Jacke und Schuhe ablegen, denn nun ist Vater-Sohn-Zeit. (Das meint zumindest der Sohn) Gerade waren Krümel und ich für einige Tage im schönen Hessen bei meiner Familie und mein Mann hatte schon Angst, dass der kleine Mann ihn nicht mehr erkennt. Während unserer Abwesenheit haben wir hin und wieder per Videotelefonie den Papa gesehen und Krümel hat dabei immer ganz zärtlich das Handy gestreichelt. Auch wenn bei Fotos gefragt wurde, wo der Papa sei, hat Krümel immer richtig gezeigt. Als wir dann endlich am Bahnhof in Hamburg ankamen und Krümel den Papa am Bahnsteig erblickte, wurde direkt gezeigt und gewunken. Je näher wir kamen, je aufgeregter wurde der Kleine. Das war total goldig mit anzusehen. Leider ist Papa abends immernoch nicht angesagt und so bleibt es vorerst noch mein Job Krümel ins Bett zu bringen und auch zu springen, wenn er dauernd aufwacht. Sprachlich arbeiten wir auch am "Papa". Beim ersten Mal fragen ( vorausgesetzt er ist nicht zu abgelenkt) kommt Krümel auch ein "Papa" zurück. Wenn man allerdings direkt nochmal fragt, kommt meistens ein "Mama". Also arbeite ich weiter daran, dass er "Papa" antwortet, wenn ich frage, wer wickeln soll. ;-)
Heute hat der kleine Mann dann auch noch Papas Hausschuhe für sich entdeckt. Ist ja auch fast das gleiche Gefühl, wenn man Schuhgröße 44 statt normalerweise 21 trägt. Die Fortbewegung darin sieht auf jedenfall äußerst amüsant aus. Und das wären wenigstens Schuhe, aus denen er nicht allzu schnell herausgewachsen ist. |
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Friederike -34- Archiv
October 2023
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