Als Mama findet man ja eigentlich sein Baby/Kind immer so goldig und so geht es auch mir. Ich habe Krümel zum Knuddeln gerne. Er ist so witzig, schön, kreativ und vieles mehr. Ständig würde ich ihn gerne an mich reißen und mit Küssen und Kuscheleinheiten überhäufen. Aber oftmals beherrsche ich mich doch. Ein Kusszähler an Krümel wäre schon sehr spannend. Ich glaube, dass da schon einiges zusammen gekommen ist. Mittlerweile ist der kleine Mann allgemein ein "Knuddelopfer" geworden. (Also ist meine Ansicht gar nicht so weltfremd) Sowohl sein guter Kumpel, als auch seine kleine Freundin, egal wo er zu Besuch kommt, erstmal wird er in den Arm genommen. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass dieses Verhalten bei Krümel auf allzu große Gegenliebe stößt. Er ist da wohl eher zurückhaltend. Krümel ist halt ein richtiger Hamburger und grüßt eher mit einem zarten Winken. Beim Kinderturnen war es dann noch deutlicher, als ein weiterer Junge (knapp 2 Jahre alt) Krümel in den Arm nimmt und seiner Mutter mit einem deutlichen: "Meiner" klar macht, wie die "Besitztümer" verteilt sind. Wie schön, wenn der Sohn zum Knuddeln ist. Besser als wenn alle vor ihm wegrennen würden. Eine weitere Anekdote aus dem Kinderturnen ist, dass zu Stundenbeginn alle Kinder an der Wand stehen und nach dem Startsignal in die Arme der jeweiligen Mutter laufen. Alle bis auf Krümel. Dieser läuft entweder einfach an mir vorbei, oder rennt freudestrahlend auf mich zu, um einen Meter vor mir Kehrt zu machen. Während alle anderen Mütter kurz ihr Kind auf dem Arm haben, rennt meines schon wieder zurück an die Wand. Naja, so haben wenigstens alle was zu lachen.
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Jetzt war es soweit, Krümel musste Haare lassen. Im Flur durfte er in seinem Hochstuhl Platz nehmen und Papa machte sich an die Arbeit und kürzte seine Haarpracht Stück für Stück. Mein Part bei der Aktion war das Ablenken von Krümel, was auch erstaunlich gut geklappt hat. Und das bei unserem Zappelphilip. Und plötzlich ist mein Baby einem Kleinkind gewichen. In seiner Mobilität und seinem allgemeinen Verhalten zeichnete sich das schon ab, nun ist es aber auch äußerlich nicht mehr zu Übersehen. Nicht nur Kleider, sondern auch Haarschnitte machen Leute. Nur nachts, wenn es dunkel ist und Krümel gestillt wird, ist er noch mein kleines Baby, mit dem ich kuscheln darf.
Tagtäglich lernt der kleine Mann dazu, was nun allerdings nicht mehr so leicht zu datieren ist, wie der erste Zahn oder die ersten eigenen Schritte. Es ist ein fließender Übergang und immer neu darf ich staunen, was er schon alles kann. Krümel versteht schon so unglaublich viel bzw. zeigt es nun auch. Ob es das Zeigen von Körperteilen oder auch Zeigen von Hund, Katze und Vogel in den zahlreichen Pappbilderbüchern ist. Beim Spielen mit Duplo ist er auch nicht mehr nur die Abrissbirne, sondern setzt selbst den ein oder anderen Stein auf die große Platte. Das "mehr" Verstehen hat leider auch zur Folge, dass beim Kinderarzt schon geschrien wird, bevor die Spritze dem Bein nur irgendwie näherkommt. Beim Essen ist Krümel wohl auch eher noch ein Baby als Kleinkind. Frühstücks-, Nachmittags- und Abendbrei werden recht problemlos vertilgt, während beim Mittagessen weiterhin Aufstand erprobt wird. Diverse Speisen werden komplett verschmäht, bei anderen nur die Erbsen aus dem Mund wieder heraus befördert. Kindererziehung ist das eine, aber Kinderernährung definiv eine ganz eigene Herausforderung, dich mich ehrlich gesagt auch mehr Nerven kostet. Während ich nun noch etwas dem Baby "hinterhertrauere", genieße ich doch auch schon mein Kleinkind, welches mich immer wieder neu überrascht. Letztens wurde ich darauf hingewiesen, dass meine Blogposts immer sehr positiv sind. Zum einen ist das sehr schön, da ich eigentlich ein recht positiver Mensch bin, andererseits entspricht das nicht immer der Wahrheit. Meistens vergeht etwas Zeit zwischen einer Situation und dem dazugehörigen Post, und ich schildere dann schon sehr gefiltert sowohl die Situation, als auch meine Gefühle. Aber es ist mit Sicherheit nicht so, dass ich immer grinsend, wie ein Honigkuchenpferd, durch die Gegend laufe. Wenn ich mich mit anderen Mamas treffe und eine ihr Leid klagt, merke ich schnell, dass es uns allen ähnlich geht. Immer etwas unterschiedlich ausgeprägt und wahrscheinlich auch selbst unterschiedlich wahrgenommen. Daher folgen nun ein paar Aussagen zum Leid einer Mutter. ACHTUNG! Dies ist ein Sammelsurium und daher nicht ausschließlich autobiografisch.
× Wenn der Partner irgendetwas dazu sagt, wie man selbst mit dem Kind umgehen soll. - Da fühle ich selbst mich sofort hart kritisiert. Egal, wie neutral es mir mitgeteilt wird, es fühlt sich an wie Salz in der Wunde. Ich denke, dass es meine Wunde der eigenen Unsicherheit ist. Ich weiß doch selbst nicht immer was richtig ist. Ich gebe mein Bestes und bin gekränkt, wenn das scheinbar nicht reicht. Wahrscheinlich trägt auch der gesamte Grundzustand meinerselbst nicht unbedingt zur Entspannung bei. Und doch erwische ich mich hin und wieder selbst dabei, wie ich meinen Mann "kritisiere". Er hat einfach eine andere Art mit Krümel umzugehen und ich müsste mich vielleicht einfach darauf einlassen. × Wenn der Partner mit einer To-do-Liste kommt, sobald das Kind eingeschlafen ist... - Ich konnte es auch nicht fassen, aber das gibt es tatsächlich. Sollte nicht lieber die Frage lauten: Schatz, was kann ich dir jetzt Gutes tun? × Wenn der Partner wünscht, dass man nur in einem liebevollen Ton mit dem Kind spricht. - Da denke ich, sollte der Partner vielleicht einmal einen kompletten Tag mit dem Nachwuchs verbringen und auch in bockigen Momenten ganz ruhig bleiben. Oder dann, wenn eine Gefahr droht. Krümel reagiert momentan fast stärker auf meine Stimme, als rein auf die Worte. Da wäre eine monotone Erziehung nicht so angebracht. × Wenn man abends noch aufgefordert wird, mehr Mitleid mit dem Kind zu haben. - Und das nach einem Jammertag, an dem man sich nichts sehnlicher wünscht, als dass der kleine Mann endlich schläft. Aber ich habe Mitleid und stille Krümel. Mitleid bedeutet, dass man mit jemandem leidet und genau das tue ich. Ich leide, weil Krümel mich beißt anstatt ruhig zu trinken und selbst wenn er das tut, habe ich danach einen Abdruck seiner Zähne. Ich leide auch mit ihm unter Schlafmangel. Das ist ja auch nicht ohne Grund eine Foltermethode. Ich leide auch unter dem ständigen Haareziehen und doch lass ich es zu, damit Krümel ruhig bleibt. × Wenn die Ernährung kritisiert und als mangelhaft betitelt wird. - Manchmal ist man als Mama doch einfach nur dankbar, wenn überhaupt irgendwas in dem Kind landet und dann ist es auch Mal egal was. Da gibt's schonmal eine Banane zum Mittagessen, oder einfach überall Fruchtmus untergemischt. Und dann dürfen es auch Mal ein paar Knusperenten oder Reiswaffeln mehr sein. Der Kleine freut sich dann ja auch immer so sehr ;-) × Wenn man nur noch lauwarm isst. - Dann ist man angekommen in der Mutterrolle. Der Nachwuchs bestimmt den Zeitplan und beansprucht einen immer dann, wenn man gerade schön frisch essen will. Später kommt dann noch das Resteessen dazu. × Wenn man das Gefühl hat, dass man seinem Partner zu viel zumutet, wenn er ein paar Stunden oder Minuten mit dem Kind alleine ist. - Tun Männer vielleicht manchmal etwas überfordert, damit man den Nachwuchs dann doch mitnimmt und nicht alleine einkaufen geht? × Wenn man die Minuten und Stunden ohne Kind, fast ausschließlich für das Allgemeinwohl nutzt und nicht für eigene Zwecke, obwohl der Partner mindestens dreimal die Woche eben dies tut. - Dann wird das Kind Mal abgenommen und man freut sich über diese Zeit und fängt an das Bad zu putzen. Was ist bei uns verkehrt? Warum plagen mich beinahe Schuldgefühle, wenn ich die Mittagsschlafminuten für mich nutze und etwas Lese oder auf Pinterest stöbere? Mittlerweile nach über einem Jahr wird es langsam besser, aber einen kompletten Abend einfach Mal entspannen kann ich immernoch nicht. Und es wäre herrlich, wenn der Partner hin und wieder die Initiative ergreift, das Kind nimmt und der Mutter ein paar schöne Stunden für sich wünscht. Ich glaube, Mamas müssen manchmal zu ihrem Glück gezwungen werden. Ich will ja nicht immer betteln, sondern auch überrascht werden, so wie früher ab und an mit einem Blumenstrauß. × Wenn Eltern oder Schwiegereltern zwar in der Nähe wohnen, aber nur als Besuchsgroßeltern fungieren. - Dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Warum ist das so? Wir waren doch auch klein und haben bestimmt für die ein oder andere schlaflose Nacht gesorgt. Und dann kommen sie zu Besuch, quatschen, spielen mit ihren Enkeln und gehen wieder. Ist man andererseits bei ihnen zu Besuch, fühlt man sich eher als Last, als dass man selbst entlastet wird. Ja, es sind gewiss nicht alle Großeltern so, aber es ist auch definitiv kein Einzelfall. Wie schön, wenn einfach angeboten wird, die Kinder zu nehmen. Egal, ob ein Enkel oder mehrere. Ein Spaziergang oder Besuch auf dem Spielplatz verschafft einer Mutter wertvollen Freiraum. Für den Haushalt oder einfach Zeit für sich selbst. Wie schade, wenn man darum betteln muss. Und wie traurig, wenn bei einem Hilferuf ( der erst nach großer Überwindung überhaupt abgesetzt wird ) irgendwelche Nichtigkeiten vorgeschoben werden. Ich habe es gut erwischt. Gerade als wir überlegten, dass der Keller dringend aufgeräumt und ausgemistet werden muss, kam eine Nachricht von meinem Schwiegervater mit zwei Terminen zur Auswahl, an denen er Krümel beschäftigen kann. Ich musste gar nicht fragen. Das ist echt stark. Ja, so kann es einem als Mama gehen. Gut, teilweise auch als Papa, je nachdem wie die Rollenverteilung so ist. Aber gut, dass Freud und Leid so nah zusammen liegen und vor allem rückblickend meistens die Freude überwiegt. Achja, es ist alles nur eine Phase ;-) |
Autorin
Friederike -34- Archiv
October 2023
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