In der Regel gibt es bei uns jeden Nachmittag eine Teepause. Schon in meiner Kindheit gab es täglich eine Zeit in der wir gemeinsam Tee getrunken haben. Meine Eltern sind Ostfriesen und so wurde die Teekultur hochgehalten. Nun habe ich selbst Kinder und es gibt bei uns auch eine Teepause. Der Name hat sich in unserer Familie eingebürgert, obwohl wenn überhaupt, dann nur ich wirklich Tee trinke ;-) Aber dazu gibt es Obst und/ oder Kekse. Manchmal auch Kuchen oder Torte oder wiederum Waffeln. Auf jeden Fall eine Snackzeit. Nur finde ich Teepause einen schöneren Begriff, der sich mittlerweile in schon mindestens zwei weiteren Familien etabliert hat. Ganz ohne Tee. Aber diese Pause ist mehr als nur Kekseessen. Es geht nicht nur um die reine Nahrungsaufnahme, wenngleich ich manchmal denke, dass meine Kinder völlig ausgehungert am Tisch Platz nehmen. Diese Pause ist Zeit der Gemeinschaft. Wenn mein Mann Zuhause ist, nimmt er sich auch Zeit für die Teepause. Gerade im Frühling und Sommer ist es besonders schön, wenn wir gemeinsam auf der Bank sitzen und gemeinsam Essen und Trinken und uns austauschen. Da wird erzählt vom Kindergarten und überlegt, was man mit dem restlichen Tag noch anfängt. Es werden Pläne geschmiedet und einfach Ruhe genossen. Weitesgehend ohne Streitereien. Zeitlich halten wir es variabel und so konnten wir schon manche Situation, die zu eskalieren drohte, entschärfen. Und auch wenn Besuch da ist, kommen wir kurz alles zusammen an den großen Tisch und haben Gemeinschaft und auch etwas Gemütlichkeit im Alltag. Während die Kinder dann schon wieder spielen, genieße ich und gegebenenfalls weitere Personen den Tee und die Ruhe.
Noch isst Kerlchen nicht so viel, dass er da schon einen Brei bekommt, aber er lernt diese Unterbrechung des Nachmittags gleich kennen. Das Zusammenkommen noch ohne die Müdigkeit, die meist das Abendessen später schon anstrengender werden lässt. Ich hoffe, dass diese Tradition der Teepause sich weiter etabliert und noch viele Jahre Bestand hat, so wie in meinem Elternhaus. Da saß ich zu Abiturszeiten häufig alleine mit meiner Mama bei einer Tasse Tee beisammen. Und ich denke so gerne daran zurück, denn es zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Ansonsten bin ich dabei den Alltag irgendwie zu managen. Mit drei Kindern und viel Geschrei. Kerlchen muss meistens einfach mit und hat doch so einen festen Platz in der Familie und bringt jedes Familienmitglied mindestens einmal am Tag zum Lächeln oder gar Lachen. Ich schaue dieses freundliche Wesen an und habe wieder meinen Vorsatz, dass ich ebenso positiv sein möchte. Unvoreingenommen und häufig, wenn nicht stets, mit einem Lachen im Gesicht. Über die Umsetzung werde ich dann wohl ein anderes Mal berichten, denn nun wartet mein Wischwasser auf mich.
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Wenn ich mein Kerlchen so im Tragetuch vor mir habe ist es für mich der Inbegriff von Geborgenheit. Er hängt dort eng eingewickelt in das Tuch und ganz nah an Mamas Herz. Er begleitet mich dann auf Schritt und Tritt. Bei jeder Bewegung spürt er mich und ist geborgen. Schon öfter sprachen mich Erwachsene an (meist scherzhaft), dass sie gerne den Platz mit Kerlchen tauschen würden. Scherzhaft? Oder ist dort vielleicht auch ein wenig innere Sehnsucht in der Aussage verankert? Sehnen wir uns nicht auch nach Geborgenheit und bedingungsloser Liebe?
Geborgenheit hat für mich zwei Ebenen. Einmal die rein körperliche und dann noch die innere oder emotionale Geborgenheit. Rein körperlich gesehen hat man es als Baby noch so einfach. Man ist viel auf dem Arm, in der Trage oder auch in der Federwiege, die ebenfalls so eine gemütliche Sicherheit gibt. Auch als Kind ist es noch recht simpel sich voll geborgen zu fühlen. Ich hatte dieses Gefühl stets in den starken Armen meines Papas. Da war ich sicher, da hätte mir niemand und nichts etwas anhaben können. Nun spende ich noch selbst die Geborgenheit, obwohl meine Jungs wahrscheinlich sehr schnell größer und stärker sind als ich, aber anbieten will ich meine Arme dennoch für Trost, Sicherheit und ganz viel Liebe. Jetzt als erwachsene Frau und Mama überkommt mich auch manchmal das Bedürfnis einfach geborgen zu sein. Und dann lass ich mich von meinem Mann in die Arme nehmen und fest halten. Das erdet, das gibt manchmal mehr als viele Worte. Da bin ich umgeben von den liebenden Armen meines Mannes und das tut gut. Und dann ist da die innere Geborgenheit. Wo fühle ich mich sicher und vollkommen wohl? Wo darf ich einfach ich sein und muss nicht eine Rolle verkörpern oder irgendwem irgendetwas recht machen? Unser Zuhause soll ein solcher Ort sein und ist es für mich auch. Ich hoffe, dass auch unsere Jungs stets erfahren dürfen, dass hier ein Ort der Geborgenheit ist. Nicht immer alles friedlich und nur schön. Hier gibt es auch Streit, laute Worte, schlechte Laune und unter den Jungs auch immer mal etwas Prügelei. Aber hier Zuhause dürfen sie das alles. Hier müssen sie sich nicht verbiegen. Hier gibt es zwar auch Regeln, aber man darf auch mitbestimmen. Hier sollen sie gehört werden. Und für mich ist das wichtigste, dass sie bedingungslos geliebt werden und es hier auch spüren können. Was verbinde ich mit meinem Elternhaus? Welche Rituale und Bräuche oder Situationen lassen in mir sofort das Gefühl von „Zuhause“ aufsteigen? Oft merke ich so etwas auch im Umgang mit meinen Geschwistern, die kennt man schon immer und versteht vieles auf einer ganz anderen Ebene. Ich bin sehr gespannt, was bei unseren Jungs später dieses Gefühl von „Zuhause“ auslöst. Ich wünsche mir sehr, dass es positiv ist und sie immer gerne zuhause sind oder nach hause kommen. Noch ist Kerlchen so klein und wir als Familie finden langsam unsere Rituale und auch familiären Vorlieben, die sich vermutlich auch immer mal verschieben werden. Genauso wie wir auch stetig an Haus und Garten rumwerkeln um uns hier richtig wohlzufühlen. So und nun genieße ich noch die innige Nähe zu meinem Kerlchen am Tag und auch in der Nacht, denn es ist so etwas geniales, wenn man jemandem diese Geborgenheit schenken kann. Nun ist Ostern schon wieder vorbei. Schön war`s. Karfreitag haben wir uns zu fünft auf den Weg zu meinen Schwiegereltern gemacht. Selbstverständlich war die einstündige Anfahrt mit viel Geschrei von Kerlchen untermalt. Aber dann waren wir da und Krümel und Knopf schnell auf dem Spitzboden verschwunden, der von Opa schon präpariert wurde und Kerlchen weilte auf Omas Arm. Hände frei und die Teezeit war schon vorbereitet, welch seltenes Gefühl in letzter Zeit.
Von den Kindern ist es mittlerweile hin und wieder ein buhlen um die Aufmerksamkeit der Großeltern. Da wird auch nicht gewünscht, dass der jüngste Bruder mit Anwesenheit auf dem Spitzboden glänzt. Dieser soll lieber weit weg sein, damit Oma oder Opa oder bestenfalls beide mit voller Aufmerksamkeit bei den Rollenspielen dabei sind. Beliebt ist Tier und Zoowärter oder auch Papa, Mama und Baby. Irgendwie auch schön, wenn man als Elternteil direkt abgeschrieben ist. Auch bei den Mahlzeiten wird nun bevorzugt ein Brot gegessen, welches nicht von den Eltern geschmiert wurde. Entspannend. Nunja, Kerlchen habe ich natürlich dennoch oft bei mir, damit ich ihn stille und da er weiterhin bevorzugt in dem Tragetuch an mir schläft. Aber das ist ja auch schön, wenn man es mal ungestört tun kann. Ich genieße es auch, dass ich Mahlzeiten in Gemeinschaft und warm zu mir nehmen kann, da Kerlchen währenddessen von Oma oder Opa herumgetragen wird und auch mal exklusive Großelternzeit genießen darf. Das klingt nun alles nach Friede, Freude, Eierkuchen, aber eher Pustekuchen ist der Fall. Die erste Nacht war so gar nicht lieblich und schon gar nicht schlafreich. Knopf schlief beim Papa im Zimmer und bevorzugte es aber nach wenigen Stunden die Matratze zu verlassen und gemeinsam mit Papa im 90cm breiten Bett zu schlafen. Ich lag zugleich auf dem aufziehbaren Sofa mit Krümel und Kerlchen. Letzterer hat sich aber eher mit Stimm- als mit Schlaftraining rumgetrieben und mich so auf Trab gehalten. Aber mit der Hoffnung, dass die lediglich die erste Nacht so unglücklich war, starteten wir in den neuen Tag. Zu unserer Runde kamen noch der Onkel mit seiner Freundin, so dass immer wieder neue Spielpartner bzw. Konstellationen für die großen Jungs gefunden wurde und der Rest sich in unterschiedlichen Gesprächsrunden wiederfand. Auch große Spaziergänge wurden in den Tagesablauf integriert, damit alle frische Luft und Bewegung bekommen und Kerlchen gut schlafen kann. Dabei bringen die vielen Dekoostereier auch definitiv einen Anreiz für diverse Routen. Selbstverständlich wurden am Ostersonntag auch die frisch gefärbten Ostereier vertilgt und Osternester im Garten gesucht. Opa hat Kleinigkeiten im Garten versteckt und dann wurde begeistert gesucht. In diesem Jahr gab Kerlchen noch den stillen Beobachter, aber sobald er krabbeln kann ist nichts mehr sicher vor ihm. Knopf nutzte die neuen Gartenhandschuhe gemeinsam mit seiner Plastikarztbrille und einem Stirnband aus dem Gummi einer Isomatte um die Rollenspiele um das Themengebiet der Arztpraxis zu erweitern. Mit zarten Handgriffen heilte er somit viele Verletzungen und rettete so vor einem schmerzhaften Ostern ;-) Den krönenden Abschluss des Wochenendes bildete das gemeinsame Anfeuern beim Fußballspiel des Onkels. Knopf spielte auf dem Spielplatz, Kerlchen wandelte zwischen Oma, Opa und mir hin und her und Krümel schaute mit uns begeistert das Spiel. Und tatsächlich passierte direkt vor unseren Füßen ein Foul mit folgendem Elfmeter, der glücklicherweise auch verwandelt wurde und somit zum Sieg verhalf. Mein Plan ging auf, alle waren glücklich und Kerlchen so müde, dass er tatsächlich im Auto schlief und erst 50m vor unserer Haustür erwachte. So eine entspannte Autofahrt hatten wir schon lange nicht. Und nun schlafen die Großen in ihren eigenen Betten und Kerlchen hängt vor mir im Tuch und ruht ebenfalls und ich habe Zeit für diesen Blogbeitrag inklusive Wochenrückblick. Nun war es soweit. Kerlchen hat seine ersten Erfahrungen mit Brei gesammelt. Da wir gerade viele Möhren im Haus hatten, habe ich spontan einen Brei daraus gekocht. Und dann war es soweit unser jüngstes Familienmitglied durfte seine ersten Geschmackserfahrungen abseits der Muttermilch sammeln. So saß er in seiner Wippe und trug das erste Mal ein Lätzchen. Zur Geburt unseres ersten Kindes hatte uns eine Freundin ein Lätzchen genäht, das quasi wie eine Weste mit dem Verschluss hinten ist. Super praktisch. Die Kleidung ist gut geschützt und das Kind versucht nicht, das Lätzchen schnell wieder los zu werden. Seitdem haben meine Mama und eine Freundin stetig Nachschub produziert. Danke nochmal ;-)
Ok, zurück zum Thema. Kerlchen schaute ganz neugierig und acht Augenpaare schauten auf Kerlchen, um diesen spannenden Moment mitzuerleben. Der erste Löffel kam im Mund an und wurde direkt mit Mundbewegungen verarbeitet. In klitzekleinen Portionen kam immer mehr Brei in Kerlchens Mund und erstaunlich viel blieb auch dort bzw. trat die Reise durch den Körper an. Lediglich die kleinen Händchen die ständig am rumfuchteln waren, störten etwas. Nach einigen Löffelchen habe ich dann gestillt und war nachhaltig begeistert, wie das funktioniert hat. So folgten zwei Tage mit steigernder Menge, wobei nun wesentlich mehr auch wieder aus dem Mund heraus kam. Und doch leerte sich das Becherchen allmählich. Am Tag drauf habe ich tatsächlich zur Mittagszeit einfach vergessen Brei anzubieten. Die Tage davor konnte ich mich schon nicht an eine feste Zeit halten, da das Familienleben besonders in den Ferien schon turbulent ist. Kerlchen isst zwar etwas, aber ich denke wir gehen es dennoch langsam an und ich biete es je nach Lust und Laune dann mal an. Für unseren Tagesausflug, der für morgen geplant ist, ist es praktisch, dass ich einfach nochmal einen Tag komplett stillen kann. Dennoch darf Kerlchen nun langsam seine Geschmacksknospen trainieren und das Breiessen kennenlernen. Stressfrei und irgendwie auch nebenbei. Schon verrückt, wie unterschiedlich das Prozedere bei jedem Kind ablaufen kann. Beim ersten Bub habe ich noch in Eiswürfelformen eingefroren und dann genau gewogen, um zu wissen, wie viel mein Kind gegessen hat. Und das ganze strikt nach einem Plan meiner damaligen Hebamme. Der Plan war gut, dennoch hat er bei unserem zweiten Kind einfach gar nicht funktioniert. Im Nachhinein frage ich mich, was Knopf eigentlich in seinen ersten beiden Lebensjahren so richtig gegessen hat, denn Brei war es nicht. Ich habe ihn lange und viel gestillt und war überrascht, dass er tatsächlich jeglichen Brei verweigerte. Ich bin nun sehr gespannt wie Kerlchen nach seinem guten Start weiter macht. Hoffentlich gut. Ich bin nicht unbedingt begeistert, wenn überall Brei klebt und man nach einer Mahlzeit das Kind umkleiden und baden und den Essbereich renovieren müsste. Naja, bald kommt ja hoffentlich der Frühling und dann kann Kerlchen draußen essen und der Gartenschlauch liegt dann auch bereit ;-) |
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Friederike -34- Archiv
October 2023
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