Wenn ich als Kind bzw. Jugendliche junge Familien erlebt habe, hatte ich meistens den Eindruck, dass es sehr harmonisch und gut läuft. Babysitten durfte ich bei wohlerzogenen Kindern, so dass ich mir schon da sagte, dass ich meine Kinder ebenso erziehen möchte. Besuche ich die Familie meines Patenkindes jetzt (die Kinder sind schon 21, 19 und 16 Jahre alt) dann bin ich beeindruckt von deren Freundlichkeit und Höflichkeit. Kaum bin ich wieder in meiner Familie fühle ich mich schnell unzulänglich. DIe Mamas mit den drei Kindern machen noch dies und das hier und dort und mir fällt es schon schwer meinen Haushalt zu regeln. Trägt mir jemand zu, dass er mich bewundert fühle ich mich geschmeichelt und gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass mein Gegenüber lediglich meine polierte Fassade zu sehen bekommt. Mein größtest Manko ist es mittags ein Essen auf den Tisch zu bekommen, welches nicht allzu oft aus Nudeln mit Pesto besteht. Ansonsten geht es im Haushalt bergauf und jetzt bei Vormittagen ohne Krümel gelingt vielleicht auch das Kochen besser. Aber auch die Mamarolle, welche ich eigentlich sehr liebe, ist irgendwie eine Nummer zu groß. Ich fühle mich häufiger wie eine Teenie-Mama (die ich definitiv nicht bin) und nicht so reif, wie Mamas in meinem Umfeld. Oder ist es dort auch nur Fassade? Wo lassen wir Mamas durchblicken, wie es wirklich ist? Was sollte lieber keiner erfahren? Ich wäre gerne von morgens bis abends liebevoll, gelassen, humorvoll, geduldig und verständnisvoll ( meine Big Five) nicht nur zu meinen Jungs sondern auch zu meinem Mann. Und doch treibe ich Krümel an, wenn er so rumbockt und muss mich tierisch beherrschen, wenn Knopf nachts schreit aber nicht trinken will. An meinem Letterboard prangen schon meine "Big Five" um mich stets an meinen Vorsatz zu erinnern. Besonders beim "Windelfrei-Training" mit Krümel bin ich stark herausgefordert. Und jedes Mal aufs Neue bin ich so erleichtert, wenn eine andere Mama mal ihre Probleme schildert. Dann können wir uns gegenseitig stärken und durch die Kleinkindphase tragen. Es sind ja alles nur Phasen ;-) Und jeder steckt in einer anderen.
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Gefühlt wurde Krümel gerade erst geboren und schon kommt er in den Kindergarten. Ich weiß nicht wer von uns beiden aufgeregter war. Der erste Tag kam und so erschienen wir um 10:30Uhr in der Gruppe "Pusteblume". Die meisten anderen Kinder waren schon draußen, so dass sich Krümel und ein weiteres Eingewöhnungskind erstmal an die Erzieherinnen und Räumlichkeiten gewöhnen konnten. Am zweiten Tag blieb der kleine Mann schon eine halbe Stunde mit der Erzieherin draußen, während ich mit Knopf im Gruppenraum war. Ich finde die Eingewöhnung super so, da ich auch die Kinder kennenlerne und vorallem den Umgang der Erzieher mit verschiedenen Situationen. Jede Stunde mehr dort, bestätigt meinen ersten Eindruck des Kindergartens und steigert miene Begeisterung. Und Krümel freut sich jeden Tag darauf. Dann werde ich rausgeschubst und er verbringt etwas Zeit alleine. Langsam wir die Zeit gesteigert und ich bin froh, dass ich Knopf noch habe, so bin ich auch abgelenkt und kann die "Freizeit" genießen. Mal alleine zum Lesen oder Blogschreiben und manchmal für gute Gespräche mit anderen Mamas. Ist schon so lange her, dass man einfach mal reden konnte ohne die bekannte To-Do-Liste im Kopf, da man genau dort aktuell gebraucht wird. Auch wenn es sich so anfühlt, als würde man nur rumsitzen. Ich habe mich dann sehr auf meinen ersten Morgen gefreut, an dem ich nach Hause fahren wollte und mit nur einem Kind den Morgen verbringen wollte. Und dann wache ich auf und es liegt ein stark glühender Krümel neben mir und da man 48 Stunden symptomfrei sein muss um wieder in den Kindergarten zu dürfen, blieben wir drei lange Tage zu Hause. Krümel versuchte alles um mich vom Anruf im Kindergarten abzubringen und hat direkt behauptet, dass er schon wieder fit sei, aber es half alles nichts. Da mussten wir durch. :-( Jetzt darf er wieder hin und war auch gleich wieder alleine dort und ich mit Knopf im Flohzirkus in den angrenzenden Gemeinderäumen. Also nächste Woche ein neuer Versuch mit dem nach Hause fahren. Mittlerweile erzählt Krümel auch schon richtig gut mit wem er was gespielt hat. Das finde ich voll gut. Knopf erlebt auch so viel (er muss halt immer mit), dass er abends gar nicht zur Ruhe kommt und nur auf meinem Arm annähernd ruhig ist. Aber die anderen Kindergartenkinder lieben ihn und freuen sich immer, dass er dabei ist, wenn Krümel gebracht wird.
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Autorin
Friederike -34- Archiv
October 2023
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